Sei ein Leuchtturm. Gerade jetzt.
- Andrea Ilk
- 23. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 16. Juli
Es scheint, als würde die Welt gerade ihre Balance verlieren.
Unverfrorenheit wird gefeiert. Geld und Macht diktieren die Schlagzeilen. Hass, Wut und Spaltung dominieren viele Diskussionen – nicht nur online, auch in Familien, in Unternehmen, in der Politik.
Und viele Menschen resignieren. Sie ziehen sich zurück, stumpfen ab oder explodieren im Netz. Andere kämpfen – laut, wütend, verzweifelt. Und wieder andere erstarren, weil sie nicht wissen, wie man inmitten dieser Dissonanz noch eine Haltung bewahren kann.
Aber was, wenn der kraftvollste Widerstand gar nicht laut ist? Was, wenn Veränderung nicht immer auf der Straße beginnt – sondern in dir?
Du musst nicht laut sein, um gehört zu werden.
Du musst nicht demonstrieren, wenn du dich gerade machtlos fühlst. Du musst deine Wut nicht in Postings gießen, wenn du dich ohnmächtig erlebst. Du darfst auch still sein – und dennoch wirken.
Manchmal ist das mutigste, was du tun kannst: Nicht mitzumachen.
Nicht hassen, wenn andere es tun. Nicht urteilen, wenn alle mit dem Finger zeigen. Nicht recht behalten wollen, wenn der Preis das menschliche Miteinander ist.
Sei ein Leuchtturm.
Ein Leuchtturm kämpft nicht gegen die Wellen. Er versucht nicht, die Dunkelheit zu vertreiben Er ist einfach da. Standhaft. Still. Klar. Und gerade deshalb gibt er Orientierung – denen, die sie brauchen.
So kannst auch du wirken.
Nicht, weil du perfekt bist. Nicht, weil du die Wahrheit gepachtet hast. Sondern weil du bereit bist, in deiner Haltung zu leuchten – selbst wenn rundherum Sturm ist.
Mut zur Liebe
Es braucht Mut, in einer lauten Welt still zu sein. Es braucht Mut, sich der Liebe zuzuwenden, wenn der Hass lockt. Es braucht Mut, in die eigene Tiefe zu schauen – und zu erkennen: Ich sehe nur einen Bruchteil dessen, was wirklich ist. Und trotzdem darf ich eine Entscheidung treffen.
Für Menschlichkeit. Für Mitgefühl. Für ein Licht, das bleibt – auch wenn alles andere schwankt.
Du musst nicht alle retten.
Aber vielleicht rettet jemand durch dich sich selbst.
Manchmal genügt ein einziger Mensch, der ruhig bleibt, wenn andere toben. Ein einziger Mensch, der sich nicht hetzen lässt. Der zuhört. Der nicht mitmacht – sondern einfach ist.
Sei dieser Mensch. Sei ein Leuchtturm. Gerade jetzt.

Ein Leuchtturm der Geschichte: Nelson Mandela
27 Jahre saß Nelson Mandela in Haft – getrennt von seiner Familie, von seiner Freiheit, von allem, was ein Leben lebenswert macht. Doch was ihn so besonders macht, ist nicht nur sein politisches Vermächtnis. Es ist seine Haltung.
Er kam nicht mit Rache aus dem Gefängnis. Er kam mit Versöhnung. Er wurde nicht bitter. Er wurde größer. Und wurde so zu einem der stärksten Leuchttürme der Menschheit.
Mandela sagte einmal:
„Als ich zur Tür hinausging in Richtung Freiheit, wusste ich: Wenn ich meine Verbitterung und meinen Hass nicht zurücklasse, dann werde ich immer noch im Gefängnis sein.“
Diese Haltung verändert Welten. Nicht auf einen Schlag.
Aber sie beginnt bei einem Menschen. In einem Moment.
Vielleicht bei dir.
Teilst du diese Haltung? Was hilft dir, in dunklen Zeiten dein Licht nicht zu verlieren?
Ich freue mich auf deinen Kommentar



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